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MS-DOS Kurs


2. Anlegen neuer Disketten

Die gespeicherten Informationen sind auf den Disketten in Spuren abgelegt, die weiderum in Sektoren unterteilt sind. Die Sektoren sind bei MS-DOS einheitlich 512 Byte groß (während bei CP/M recht verschiedene Sektorgrößen Verwendung fanden: Zuerst 26x128 Byte, später 16x256 Byte und 5x1024 Byte ). Auf Standarddisketten befinden sich gewöhnlich 9 Sektoren auf einer Spur, so daß das Format 9x512 Byte zustande kommt. Auch heute wird noch viel Software in diesem Format ausgeliefert (z.Bsp. bei Büchern beiliegende Disketten). In der ex DDR fand überwiegend das zweite Format (720 KByte) Verwendung. Das zweiseitige Format bedeutet, daß das Laufwerk über zwei Schreib-/Leseköpfe verfügt und beide Seiten gleichermaßen genutzt werden. Noch mannigfaltiger ist das Angebot an Festplatten. Als Zylinder werden die jeweils übereinanderliegenden Spuren des Plattenstapels bezeichnet.
Vor der erstmaligen Benutzung eines Datenträgers muß dieser formatiert (oder auch initialisiert) werden. Das geschieht heute ausschließlich softwaremäßig (man spricht deshalb auch von Softsektorierung). Damit wird erst beim Formatierungsvorgang festgelegt, mit welchem Format ein Datenträger verwendet werden soll; durch erneutes Formatieren (allerdings bei Verlust der Daten) kann das auch geändert werden. Der FORMAT-Befehl (ein externer Befehl) wird wie folgt verwendet:
format a:
zum Formatieren einer Diskette in Laufwerk A:. Soll eine Systemdiskette eingerichtet werden, so kann das mit
format a:/s geschehen. Ohne weitere Schalter wird stets das Standardformat des jeweiligen Laufwerkes angenommen. Ein beliebter Fehler bei der Verwendung dieses Befehls liegt in der falschen Laufwerksangabe. Also Vorsicht: Alle Daten werden zerstört. Am besten, sie entfernen die Disketten aus den anderen Laufwerken.
Beim Formatieren wird der Datenträger durch ein Kontrollesen geprüft, um so Mateierialfehler festzustellen.
Der FORMAT-Befehl kann auch für Festplatten genutzt werden, allerdings sind vorher zwei weitere Schritte nötig: Die Vorformatierung mit einem speziellen Programm oder einem Sprung ins BIOS und die Aufteilung in Bereiche (Partitionen) durch FDISK. Diese Arbeit sollte aber einem Experten überlassen werden. Auf jeden Fall kann der Inhalt einer Festplatte dadurch nicht versehentlich mit FORMAT zerstört werden.
Ist nicht mit dem Schalter /s formatiert worden, so können auch noch nachträglich mit:
sys a: die Systemdateien BIO.COM und DOS.COM übertragen werden. Der COPY-Befehl ist dafür nicht geeignet, da diese Dateien in einem festgelegten Bereich der Diskette (gilt auf für Festplatten) stehen. Deshalb muß der Datenträger auch leer sein oder dieser Platz beim Formatieren mit dem /b-Schalter reserviert worden sein, da sonst wichtige Bereiche überschrieben werden. Anschließend ist noch COMMAND.COM mit einem beliebigen Kopierprogramm zu übertragen.
Jedem Datenträger kann ein Name zugeordnet werden. DOS stellt dafür den LABEL-Befehl zur Verfügung. LABEL bedeutet bekanntlich soviel wie Marke oder Etikett. Im EDV-Sprachgebrauch wird auch der Name von Datenträgern selbst als Label bezeichnet. Mit:
label a:pit
erhält der Datenträger in Laufwerk A: den Namen PIT. Alle Kleinbuchstaben werden automatisch in Großbuchstaben umgewandelt. Der Name kann bis zu 11 Zeichen lang sein und - im Gegensatz zu Datei- und Verzeichnisnamen Leerzeichen enthalten. Ausgeschlossen sind alle Zeichen, die auch für Dateinamen nicht verwendet werden dürfen.
Die Eingabe von
label
ohne einen Namen erzeugt folgende Ausschrift:

Diskette/Platte, Laufwerk A: hat
keinen Namen
Name (max. 11 Zeichen) oder Eingabetaste

Besitzt der Datenträger bereits einen Namen, so wird dem Nutzer außerdem angeboten, diesen zu löschen. Der LABEL-Befehl kann jederzeit verwendet werden, also nicht nur solange der Datenträger leer ist. SYS und LABEL sind externe Befehle. Zur Erinnerung sei auch noch einmal auf den VOL-Befehl zum Anzeigen des so vergebenen Namens hingewiesen und, wie Ihnen sicher schon aufgefallen ist, wird er auch beim DIR-Befehl stets mit ausgegeben.

(c) Jürgen Richter