MSD - Microsoft Diagnostics

E-Books


Die Optionen von MSD



Im folgenden behandlen wir im Detail alle Optionen, die über die Schaltflächen des Hauptbildschirms aufgerufen werden können. Die Aktivierung erfolgt entweder durch Anklicken mit der Maus oder durch Eingabe des hervorgehobenen Buchstabens der Option.

Computer
Die Option Computer zeigt wichtige Informationen über das Basissystem (Hardware und BIOS) an. Besonders zu beachten ist das BIOS-Datum, da diese Information häufig für die Überprüfung der Kompatibilität benötigt wird.

Memory
Durch die Aktivierung der Option Memory wird ein Fenster eingeblendet, das Ähnlichkeit mit dem der Menüzeilenoption Memory Block Display hat, allerdings werden im Textbereich andere Informationen (bezogen auf die Verwaltungs des Speichers durch das Betriebssystem) gegeben. Beachten Sie, daß die für Ihr System angezeigten Informationen unterschiedlich zu denen aus unserem Beispiel sein können, da sie von der Systemkonfiguration abhängig sind.
Die meisten dieser Angaben sind selbsterklärend oder wurden bereits an anderen Stellen in diesem Lehrmaterial (Kurs) behandelt. Im folgenden bringen wir daher nur eine kurze Erklärung für einige der aufgeführten Begriffe:
*
Die LIM Version gibt an, welche Treiberversion für die Bearbeitung von Expanded Memory im Einsatz ist. Ein wichtiger Hinweis für Programmierer, die den Erweiterungsspeicher bearbeiten wollen.
*
XMS Information gibt Auskunft über die Verwaltung und Steuerung des Extended Memory. Auch hier werden die eingesetzten Versionen und die Größe der entsprechenden Speicherbereiche angegeben. Außerdem kann festgestellt werden, ob die HMA (High Memory Area) aktiviert ist und ob das Betriebssystem in diesen Bereich geladen wurde (High Memory Area: In use).
*
Im letzten Block wird angegeben, ob VCPI (Virtual Control Programming Interface) aktiviert ist, und wenn ja, welche Version bzw. wieviel Speicher verwaltet wird. Führen Sie MSD unter Windows oder in einer DOS-Sitzung von OS/2 aus, werden anstelle der VCPI-Informationen die entsprechenden DPMI-Informationen (DOS Protected Mode Interface) angezeigt, da in beiden Fällen ein DPMI-Server verfügbar ist.

Video
Durch Klicken auf der Schaltfläche Video bzw. drücken der Taste V können die wichtigsten Informationen über den installierten Videoadapter abgerufen werden. Welche Informationen angezeigt werden, ist vom Bildschirmadapter abhänging:
*
Die oberen drei Zeilen geben Auskunft über den Hersteller und das Modell der Karte.
*
Es folgen Angaben über den aktuellen Videomodus und das verwendete BIOS.
*
Im unteren Teil des Fensters ist angegeben, ob der VESA-Standard unterstützt wird, und wenn ja, welche Version.

OS Version
Über die Option OS Version können Informationen über das aktive Betriebssystem abgerufen werden. Im oberen Teil des angezeigten Fensters wird die Betriebssystemversion beschrieben, ob das MS-DOS in die HMA geladen ist und von welchem Laufwerk das System gestartet wurde.
In der unteren Fensterhälfte sind die aktuellen Enviroment-Variablen zu sehen, wie sie auch durch den Aufruf von SET ohne Parameter angezeigt werden. Leider können die angezeigten Variablen nicht verändert werden. Diese Möglichkeit sollte eigentlich unter MS-DOS schon lange implementiert sein.

Mouse
Die Option Mouse zeigt in einem eingeblendeten Fenster eine Menge Informationen über den aktuellen Zustand der Maus bzw. des Maustreibers an. Aus den Informationen in Bild 4 können beispielsweise folgende Informationen für die Lokalisierung eines Problems von Bedeutung sein:
*
Es handelt sich um eine serielle Maus mit zwei Tasten, die an die 1. serielle Schnittstelle (COM1) angeschlossen ist. Die Schnittstelle wird aber über die Portadresse 03F8h angesprochen und verwendet den Interrupt IRQ4.
*
Der Treiber ist in der Version 8.20 und wurde von einer COM-Datei installiert. Er verwendet eine INI-Datei im Hauptverzeichnis des Laufwerks C:.
*
Die Empfindlichkeit der Maus ist für beide Richtungen auf die Vorgabewerte gesetzt, das Verhältnis von Maus- zu Cursorbewegung beträgt 1:1.

Other Adapters
Die Option Other Adapters dient zur Überprüfung eines Spieleadapters (Game Port). Andere Angaben haben wir hier noch nicht gesehen. Ist ein Spieleadapter installiert, werden die aktuellen Koordinaten und der Status der beiden Knöpfe angezeigt. Beachten Sie dabei, daß für einen nicht gedrücken Knopf der Status on angegeben wird.
Bedauerlicherweise werden die aktuelle Joystick-Position und der Status der Druckknöpfe während der Anzeige dieses Fensters nicht aktualisiert, d.h. die Anzeige spiegelt nur den Status des Spieleadapters zum Zeitpunkt der Aktivierung der Option Other Adapters wieder. Der aufmerksamen Leser dieses Lehrmaterials (Kurs) wissen, wie einfach diese Möglichkeit zu implementieren wäre, und der Anwender hätte dadurch die Möglichkeit, die Funktionsweise der Knöpfe und den Koordinatenbereich des Joysticks zu überprüfen.

LPT Ports
Die Option LPT Ports zeigt für jede installierte parallele Schnittstelle die Portadresse und Statusinformationen an.

COM Ports
Auch für die vorhandenen seriellen Schnittstellen können die verwendeten Portadressen und Statusinformationen abgerufen werden; dazu ist die Option COM Ports zu aktivieren, die zusätzlich noch die eingestellten Übertragungsparameter und den Typ des Uart-chips feststellt und anzeigt.

IRQ Status
Das Fenster, das durch die Aktivierung der Option IRQ Status angezeigt wird, kann eine große Hilfe bei der Lösung von Interrupt-Problemen (besonders Doppelbelegungen) sein. Wir haben schon einige Male darauf hingewiesen, daß sich mit zunehmender Anzahl verschiedener Adapter in einem PC dieser Bereich als eine der besonderen Schwachstellen herauskristallisiert. Immer häufige kommt der Anwender in die schwierige Situation, mit den 15 vorhandenen IRQs herumjonglieren zu müssen, wenn er eine neue Karte installiert (beispielsweise Sound-Karte).
Die Informationen der Option IRQ Status helfen bei der Feststellung, welche Interrupts schon belegt und welche noch verfügbar sind.
Beachten Sie auch die Spalte auf der rechten Seite des Fensters, in der in den meisten Fällen angegeben wird, wer den Interrupt bearbeitet, und denken Sie dabei daran, daß zu der IRQ-Nummer 8 addiert wird, um daraus die BIOS-Interrupt-Nummer zu machen.
Leider müssen wir auch darauf hinweisen, daß die Angaben nicht immer vollständig sind und daher ebenfalls mit Vorsicht zu verwenden sind. Anscheinend geht das Programm von der Standardbelegung der IRQs aus (z.Bsp. belegt LPT1 standardmäßig IRQ7) und überprüft nur, ob die entsprechenden Karten installiert sind.

TSR Programs
Über die Option TSR Programs werden nicht nur die installierten speicherresidenten Programme, sondern auch Treiber und Systemdatenbereiche angezeigt, und zwar im gesamten 1-MB-Bereich. Für jeden Bereich wird die Startadresse (hexadezimal) und die Anzahl der belegten Bytes (dezimal) angegeben. Außerdem sind in der rechten Hälfte des Ergebnisfensters die Argumente zu sehen, die beim Start des Programms angegeben wurden.

Device Drivers

Mit der Option Device Drivers wird ein Dialogfenster erzeugt. In der ersten Spalte werden die Namen der installierten Gerätetreiber aufgelistet. Wurden die Treiber mittels einer DEVICE bzw. DEVICEHIGH-Anweisung zusätzlich zu den Systemtreibern installiert, finden Sie in der zweiten Spalte den Namen der Datei, von der der Treiber geladen wurde. Bei Blocktreibern wird in der dritten Spalte angegeben, wieviele Einheiten (Units) der Treiber verwaltet.
In der vorletzten Spalte werden die Adressen, bei denen der Treiber(-vorspann) beginnt, und ganz rechts die Attribute der Treiber aufgeführt:
Bit Wert Bedeutung
0 1 Standard-Eingabegerät
1 1 Zeichentreiber: Standard-Ausgabegerät
Blocktreiber: Kann 32-Bit-Sektornummern bearbeiten (ab 4.0)
2 1 Standard-NUL-Treiber
3 1 Standard-CLOCK-Treiber
4 1 Treiber arbeitet mit Interrupt 29h
5 0 Reserviert
6 0 Reserviert vor 3.2
7 - 10 0 Reserviert
11 1 Treiber kann Befehle 0Dh, 0Eh und 0Fh bearbeitet (ab 3.0)
12 0 Reserviert
13 1 Zeichentreiber: Treiber unterstützt "Ausgabe, solange Gerät bereit"
Blocktreiber: Nicht IBM-Format
14 1 IOCTL-Lesen und Schreiben unterstützt
15 1
0
Zeichentreiber
Blocktreiber

© Jürgen Richter