Einführung

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MS-DOS Kurs


Das Dateiverzeichnis

Wer schon an 8-Bit-Technik gearbeitet hat und an dem heillosen Durcheinander auf den Disketten fast verzweifelt ist, der wird jetzt die Möglichkeit unter MS-DOS gerne nutzen, alle Dateien nach bestimmten Kriterien zu ordnen. Unter DOS gibt es nicht nur ein Verzeichnis, sondern ein Hauptverzeichnis (Rootdirectory) und beliebig viele Unterverzeichnisse (Subdirectories). In Bild 1 ist eine typische Vereichnisstuktur dargestellt. Auf Disketten werden Sie nicht unbedingt Unterverzeichnisse finden, da der Platz begrenzt ist, aber auf der Festplatte sind sie ein Muß. Die Festplatte aus Bild 1 würde bei einem DIR folgendermaßen dargestellt werden:


Bild 1 Beispiel für ein hierarchisches Dateiverzeichnis


Datenträger in Laufwerk C ist ROGER
Inhaltsverzeichnis von C:\

TOOLS               <DIR>15.01.89 08.15
TEXTE                <DIR>18.06.89 10.00
DOS                   <DIR>19.10.89 14.00
COMMAND.COM  2607 28.02.89 17.30

1 File(s) xxxxxx byte free


Angezeigt werden nur die Dateien im Hauptverzeichnis und dessen direkte Unterverzeichnisse. Diese werden durch <DIR> kenntlich gemacht.
Um in das Verzeichnis TEXTE zu wechseln, wird der Befehl CD oder CHDIR (für Change Directory) verwendet:
cd texte<ENTER>
DIR<ENTER>

Datenträger in Laufwerk C ist ROGER
Inhaltsverzeichnis von C:\TEXTE

.               <DIR> 18.96.89 10.00
..              <DIR> 01.01.80 00.00
BRIEFE     <DIR> 15.01.89 08.15
BERICHTE <DIR> 18.06.89 10.00

0 File(s) xxxxxx byte free

Neben den beiden neuen Unterverzeichnissen (vergleiche Bild 1) werden noch zwei weitere Directories gefunden, die den Namen . und .. haben. Dabei ist . das Verzeichnis, in dem wir uns gerade befinden (was an dieser Stelle ohne Belang ist) und .. das übergeordnete Verzeichnis. So würde uns ein
cd ..
wieder ins Hauptverzeichnis zurückführen. Auf diese Weise kann man sich durch den gesamten Verzeichnisbaum bewegen. Um sich nicht von Ast zu Ast hangeln zu müssen, kann das Zielverzeichnis auch vollständig angegeben werden - unabhängig davon, wo man sich gerade befindet. Die Verzeichnisse werden durch ein \ (Backslash) getrennt; für das Wurzelverzeichnis steht nur ein \. Verwechseln Sie dieses Zeichen nicht mit dem Schrägstrich / (auch Slash genannt), wie er zum Beispiel für die Schalter des DIR-Befehls benutzt wird. Für das Abtrennen von Verzeichnisssen kann dieser zwar in der Tat alternativ verwendet werden, aber zur Kennzeichnung des Hauptverzeichnisses ist nur der Backslash zulässig. Aufgrund der ungünstigen Dreifachbelegung der Tasten ist dieses Zeichen bei den meisten Tastaturen nur durch gleichzeitiges Betätigen der Tasten <CRTL><ALT> und der entsprechenden Taste auf dem Bildschirm zu bringen. Wie bereits beschrieben, können wir aber auch das Wissen ausnutzen, daß der Backslash als 92 (dezimal) kodiert wird. Durch drücken der <ALT>-Taste und Eintippen von 92 auf dem rechten Ziffernblock. Beim Loslassen der <ALT>-Taste erscheint ein \.
Von jedem Punkt der Dateihierarchie kommt man mit

cd\ ins Hauptverzeichnis und mit
cd\texte\briefe\liebe\susi
ins Verzeichnis Susi. Diese Angabe des Weges wird als Pfad bezeichnet.Grundsätzlich ist überall dort wo ein Dateiname einzugeben ist, zusätzlich die Angabe eines Pfades möglich.
Das Anlegen eines neuen Verzeichnisses ist mit dem Befehl MD oder MKDIR (für Maske Directory) möglich. Um also die Briefe an unsere neue Errungenschaft richtig abzulegen, müssen wir uns mit
cd\texte\briefe\liebe
in das übergeordnete Verzeichnis bewegen und mit
md maria
ein neues Unterverzeichnis anlegen. Als Alternative steht die Angabe des gesamten Pfades:
ms\texte\briefe\liebe\maria
Verzeichnisse können gelöscht werden, wenn sie keine Dateien und auch keine Unterverzeichnisse enthalten. Vom Löschen ebenfalls ausgenommen sind das Haupt- und das aktuelle Verzeichnis. Der Befehl dafür lautet RD oder RMDIR (für Remove Directory). Als Beispiel löschen wir das Verzeichnis, daß sich am ehesten entbehren läßt:

rd\texte\berichte


Bild 2 Verzeichnis Berichte gelöscht


Das Verzeichnis <Berichte> ist nun nicht mehr vorhanden.

(c) Jürgen Richter